Unterwegs in den Auen von Nette und Niers

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Bange Frage aller Mitwanderer am Neusser Hauptbahnhof: Kommen wir ohne Zug- und Busausfall zum Ausgangspunkt der 19 km langen Wanderung? Schließlich mussten wir auf der Hinfahrt zweimal umsteigen. Aber dieses Mal zeigte sich der öffentliche Nahverkehr sowohl auf der Hinfahrt als auch zurück von seiner Sonnenseite, ebenso wie das Wetter an dem Tag.
Ausgangspunkt der Rundwanderung war das idyllische Städtchen Wachtendonk mit dem unter Denkmalschutz stehenden historischen Ortskern.

Von dort aus ging es zum Bauernhof und Freizeitpark Holleshof, der in den Sommermonaten mit Maislabyrinth, Bootsverleih und Spielplätzen Heerscharen von Besuchern anzieht. Dies ist eine empfehlenswerte Adresse, um mit Kindern oder Enkelkindern einen spannenden und aktiven Tag in der Natur zu erleben.
Ein weiteres Ziel auf unserer Wanderung war die Benediktinerabtei Mariendonk, die sich im Gegensatz zum turbulenten Freizeitpark eher für einen meditativen Aufenthalt eignet. Man kann dort sogar übernachten.
Für uns naturliebende Wanderer war es aber vor allem die niederrheinische Auenlandschaft an Niers und Nette, die uns fasziniert hat. Im Naturschutzgebiet Grasheide, das wir auf schmalen Pfaden durchstreiften, bekommt man eine Vorstellung, wie die Niersauen früher aussahen: waldreich, sumpfig, finster. Und mittendrin eine 700 Jahre alte Landwehr aus oft kriegerischen Zeiten in diesem Grenzgebiet.
Diese sehr schöne Tagestour wurde von Harald Becker ausgesucht, der damit seine Premiere als Wanderführer des Eifelvereins Neuss feierte. Er hat seine Feuertaufe als neuer Wanderführer mit Bravour bestanden. Besonders hervorzuheben sind seine vielen fachkundigen Erläuterungen während der Wanderung, z. B. zur Renaturierung der Niers und zu ihrer Bezeichnung „Rio Tinto“, als die Niers noch Abwasserkanal für die Textilindustrie in Grefrath war.
Die gemütliche Schlusseinkehr in der Café-Weinstube „Im Hinterhof“ half allen wieder auf die Beine und war der schöne Abschluss einer rundum geglückten Wanderung.

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Bilder: Ulla Quack und Harald Becker
Text: Ulla Quack

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