Wanderurlaub in Jöhstadt

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Unter der Leitung von Detlev Schäkel machten sich 9 Wanderfreunde des Eifelvereins (6 Frauen und 3 Männer) mit dem Zug auf die Reise ins Erzgebirge, dem Land, wo Adam Ries(e), der Rechenkünstler, von 1492 bis 1559 (in Annaberg) gelebt hat.


Unsere Unterkunft war die wunderschön restaurierte „Alte Bäckerei“ in Jöhstadt ( eigentlich Josefstadt ), geleitet von Monika Fleischer. Von hier aus unternahmen wir vom 26.10. bis 2.11. 2021 unsere Exkursionen und Wanderungen:

Am Mittwoch, dem 27.10., ging es nach Annaberg. Hier besuchten wir den „Bergmannsdom“, so wird die Annenkirche dort genannt. Fremdenführer Rehm brachte uns die Schönheiten und Besonderheiten mit viel Empathie näher. Im Jahre 1499 begonnen, wurde sie nach 26 Jahren unter der Leitung von 3 Bau-meistern fertiggestellt. Stolze 500 Jahre alt ist sie nun mit ihrem „Schlingen-rippengewölbe“. In jedem Jahrhundert wurde sie einmal renoviert. Eine Walcker-Orgel wurde 1883/84 eingebaut. Der geschnitzte Bergmannsaltar ist auch 500 Jahre alt. Auf der Rückseite eine Besonderheit: Hier wurden die einzelnen Produktionsabläufe des Silberbergwerks dargestellt. Erschreckend für uns zu hören, dass die Lebenserwartung der Bergleute damals nur 35 Jahre betrug. Es ließe sich noch eine Menge über diese Kirche schreiben, aber vielleicht noch der Hinweis, dass in diesem Jahr auf Heiligabend am Nachmittag die ARD die Vesper aus Annaberg übertragen wird. Der Turm mit 220 Stufen bot einen grandiosen Ausblick auf Annaberg und seine Umgebung. Auf jeder Plattform des Turms war museumsartig das Leben im Erzgebirge dargestellt. Mit der derzeitigen leibhaftigen Türmerin konnten wir uns nett unterhalten. Auf- und Abstieg dieses 4,40 m dicken Turms waren schon eine sportliche Leistung. Unten wartete schon die Manufaktur der Träume auf uns, ein Muss in Annaberg. Im Schokoguschl ließen wir uns mit bestem Kakao und Kuchen verwöhnen. Das Essen im Ratskeller „Zum Neinerlaa“ ( Zum Neunerlei ) war ein besonderes Erlebnis und ein schöner Abschluss unseres Besuchs. Am Donnerstag, dem 27.10, führte Detlev uns bei herrlichem Herbstsonnenschein zur nahegelegenen tschechischen Grenze, die wir trotz Corona prob-lemlos passieren konnten. Alte verfallene aber auch bereits hübsch renovierte Häuser reihten sich hier aneinander. Ein Wegekreuz mit deutscher Inschrift gewann unsere Aufmerksamkeit. Hier wurde jedenfalls einmal deutsch gesprochen. Zurück zum Übergang machten wir entlang der Grenzsteine und dem Waldsaum einen großen Bogen um Jöhstadt und passierten dabei drei gepflegte Schutzhütten für Wanderer und stellten fest, hier kann man herrlich wandern.
Am Freitag, dem 28.10. wurde es dann ernst: Mit Karin aus Jöhstadt als Wanderführerin machten wir die große Grenzwanderung mit Einkehr in der Brettmühle. Im nahegelegenen Fichtenhäusel, mit großer Modelleisenbahn draußen ein Paradies für Kinder und junggebliebene Erwachsene, schmeckte uns der Glühwein ganz hervorragend. Ganze 20 km waren da zusammengekommen. Im Ort wieder angelangt, besuchten wir den Schwibbogenladen und deckten uns ein mit geschnitzten Erzgebirgssouveniers. Am Samstag, dem 29.10. gings zu Fuß zum Bahnhof der Museumseisenbahn, einer Dampfeisenbahn, die 1892 eröffnet, von Jöhstadt bis Wolkenstein durch das schöne Preßnitztal fuhr. Heute wird sie von Ehrenamtlern betrieben und fährt nur noch bis Steinbach. Soviel Dampf haben wir alle noch nie gesehen! Leider konnte der Oldtimerbus uns nicht von dort bis Wolkenstein fahren, weil er sich in Reparatur befand. Was tun ? Also liefen wir die 9 km zu Fuß zurück nach Jöhstadt, unterbrochen durch unsere Einkehr im Cafe Wildbach mit einem Mordscapuccino und einem Riesenstück Birnenblechkuchen. Am Forellenhof wurden die bestellten Forellen fürs Abendessen zu Hause abgeholt. Eine Wanderung, wie sie nicht schöner hätte sein können. Am Sonntag, dem 30.11., ging es mit Bus und Bahn über Annaberg und Flöha nach Freiberg, wo wir entlang der Fußgängerstraße viele schöne Jugendstil-häuser bewundern konnten. Im legendären Cafe Hartmann probierten wir u.a. die „Eierschecke“. Über den Schlossplatz gingen wir kurz in den Innenhof, der im Winter mit einer Eisbahn zum Schlittschuhlaufen einlädt. Im Freiberger Dom erwarteten uns viele Besonderheiten, z.B. die kurfürstliche Grablege, eine Doppelkanzel, ein schönes Netzgewölbe, eine kleine und eine große Silbermannorgel, die „Goldene Pforte“ und der gotische Kreuzgang. Auf der ande-ren Straßenseite zog das große alte Haus mit Treppengiebel unsere Aufmerk-samkeit auf sich, es war das Museum mit ganz modernem Anbau. Ein großes Kornspeicherhaus beherbergt die Bibliothek. Vor einer Parfümerie mit Reklame für eine neue Mimosenduftnote kamen wir ins Gespräch mit einer Dame, die den Eingang kehrte. Witzigerweise war dies die Ladeninhaberin und Mutter des amtierenden Friseurweltmeisters Seidel. Unseren Zug haben wir trotzdem noch erreicht. Eine weitere Einkehr in Freiberg gab es nicht, weil uns am Abend unsere vier chinesischen Teilnehmer mit typischem Essen ihres Landes verwöhnen wollten. Sechs verschiedene Gänge gab es - natürlich mit Reis dazu. Ein Gaumenschmaus und ein fröhlicher Tagesabschluss dazu. Am Montag, dem 1.11., überwältigend: Dresden ! Die Frauenkirche mit ihrer Kern-Orgel , die restaurierte Silbermann-Orgel in der Kathedrale und die große Jehmlich-Orgel in der Kreuzkirche. Die Semperoper, der Zwinger,die Brühlschen Terrassen, die Synagoge, die Kunstakademie usw. alles nahe der Elbe.Leider be- gann am Nachmittag der Regen; trotzdem empfanden wir unseren Gang durch Dresden als sehr aufregend und schön. Unsere Einkehr im Kaffee Cosel Palais in prächtigem Ambiente und mit für uns unbekannten tollen Torten genossen wir deshalb doppelt. Am Dienstag, dem 2.11., planmäßige Rückfahrt, die wir zeitweise in „vollen Zügen“ genossen. Eine erlebnisreiche Woche, die viel zu schnell zu Ende ging und Monika und Detlev viel Lob und Dank einbrachten. Diese Reise können wir bestens empfehlen.

Helga Peppekus
20. November 2021

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Bilder: Detlev Schäkel

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Bilder: Helga Peppekus

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